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Die geologisch-naturwissenschaftliche Situation im Ortsbereich von Leupoldsgrün.Zum Einstieg einige Erklärungen zur geologische - erdgeschichtlichen Entwicklung. Die Ausführungen sind nicht immer leicht zu verstehen, dennoch wollte ich nicht darauf verzichten. Basis sind die Ausarbeitungen von Herrn Hofer in der Chronik von Leupoldsgrün. |
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Das Blatt Helmbrechts der Geologischen Karte von Bayern im Maßstab 1 : 23 000 enthält den Nordwestrand der zentralen Münchberger Gneismasse. Die Unterschiede zu dem östlichen Frankenwaldrand sind gering, jedoch wesentlich im Vergleich zur Hofer Umland aus dem Blatt Hof, welches durch das geschlossene Vorkommen von Diabas und Diabastuff charakterisiert wird. Hier wie dort treffen wir weitgespannte Bücken und flache Hügel, getrennt durch enge Täler. Die höchsten Erhebungen liegen bei Lipperts knapp über 600 m NN. Aufschlüsse des Gesteinsuntergrundes wurden früher als Steinbrüche genutzt, sind jedoch in neuerer Zeit mit Müll aufgefüllt worden. Die Gneisfelsen am Hohen Stein südlich Lipperts sind von Interesse und wegen ihrer Charakteristik als Farbfoto beigegeben. Aufzeichnungen über eine um 1800 betriebene Eisenerzgrube sind unter den Fassionen wiedergegeben Zur erdgeschichtlichen EntwicklungLeupoldsgrün lag während des Urzeitalters der Erde, dem Paläozoikum, im Bereich großer Störungen in der Erdkruste - im Bereich magmatischer, sedimentärer und tektonischer Sonderbildungen. In den Urmeeren entstanden durch Ablagerungen Schichtgesteine über erkalteten vulkanischen Bildungen, manchmal von neuen explosiven Ausbrüchen durchbrochen und überschüttet, schließlich unter Spannung und Druck häufig zerrissen, verlagert, aufgestellt und völlig aus der vorherigen Ordnung gebracht . Die "Leupoldsgrüner Verwerfung", ist in den Kartenausschnitten gut zu erkennen und gilt als Musterbeispiel einer tektonischen Sonderbildung in der Geologie. Der heutige Zustand ist das Ergebnis von Formierungen im Unterkarbon und Devon - ,,eine große Verschiebungslinie". Spätere Bewegungen bis ins Tertiär herein können nur vermutet werden. Bis in die Gegenwart herein folgte eine Periode der erdgeschichtlichen Stabilität mit allmählicher, steter Abtragung der Faltungen, ein Werdegang bis zu 400 Millionen Jahren Dauer. Im Rahmen der Suche nach Uranerz wurde auch das Gebiet um Leupoldsgrün und Lipperts 1959 durch die Eisenwerkgesellschaft Maximilianshütte mbH /Sulzbach - Rosenberg mit radiologischen Messungen überzogen. Diese Arbeiten erbrachten jedoch keine Erkenntnisse über wirtschaftlich interessante Urananreicherungen in Oberflächennähe. Der örtliche Mineralienbestand wird durch die Gemengteile Quarz, Plagioplas, Kalifeldspat, Muscovit, Biotit und Granat bestimmt;. dabei sind Kalifeldspat oder Mikroline und Plagioklas um Leupoldsgrün selten. Bänder- und Plattengneise, Muscovit- und Biotitgneise enthalten auch Amphiboliteinsprengungen. Bändergneise tragen ihren Namen von der auffallenden Schichtung. Plattengneise entstanden parallel zur Schieferung und sind massig ausgebildet. Im "Bachholz" bei Leupoldsgrün ergab eine Bodenuntersuchung des geologischen Landesamtes Braunerde mit Körnern von Muscovit-, Biotit-, Platten- oder Bändergneis mit lehmigem Sand. Bis 25 cm Tiefe fand man schwarzbraunen, humushaltigen, glimmerhaltigen, lehmigen Sand in Bröckelgefüge mit Wurmröhren. Bis 45 cm Tiefe war der glimmerhaltige lehmige Band steinig und von brauner Farbe, bis 65 cm Tiefe schwach grusig und bis 80 cm Tiefe hellbraun sowie stark steinig. Es handelt sich dabei um leichten Gneisverwitterungsboden mit 40 bis 60% Sandgehalt. Die Bodenreaktion ist stark sauer. Der Boden benötigte stärkere Kalkgaben. Er zeigt gute Humusform. Die Kaliversorgung ist über durchschnittlich hoch. Mehr Phosphatdüngung wäre erforderlich. In den Tallagen sind diese Böden regelmäßig von ,, Fließerde" überlagert. Man versteht darunter altes Schwemmland, das durch Unwetter, Überschwemmungen und normale Witterungseinflüsse besonders an den Hängen noch immer in Bewegung ist. Zur Beobachtung der Gneismasse ist der, "Hohe Stein" nordwestlich von Leupoldsgrün bemerkenswert. Hier tritt Orthogneis massig zu Tage. Er ist grob schieferig, eine Fortentwicklung des Augengneises durch stärkere Verschieferung. Diese Angaben mögen zum Verständnis der geologischen Kartenausschnitte beitragen. Die Symbole der Mineralien sind aus der Erläuterung zu entnehmen. Die älteren geologischen Karten von Gümbel (1 : 100 000 ) und Blatt Nr. 32 von 1929 ( 1 : 25 000 ) von A. Wurm sind durch Blatt 5736 - "Geologische Karte von Bayern- Helmbrechts-" überholt. |
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