Die Christianisierung der Region Hof

Die Anfänge der Christianisierung in der Region Hof sind nicht leicht auszumachen. Bis heute fehlt eine wissenschaftliche Arbeit die sich mit dem Thema in überzeugender Weise beschäftigt. Dies kann darauf zurückgeführt werden, dass zum einen kaum Quellen zu finden sind und zum anderen diese wenigen Quellen auch keine eindeutigen Schlussfolgerungen zulassen. Darin wird auch der Grund zu suchen sein, dass sich die Kirchengeschichte kaum mit der Region um Hof beschäftigt.

Die fränkisch-thüringischen Herrscher Radulf, Theobald und Hedenus haben bereits im siebten und achten Jahrhundert erste Missionsversuche unternommen. Gaben dabei aber weitgehendst auf Gewaltanwendungen verzichtet. Herzog Thakulf unternahm in neunten Jahrhundert weitere Versuche zur Christianisierung unserer Region. Heute wird allgemein davon ausgegangen, dass die Region um Hof spätestens im zehnten Jahrhundert christianisiert war. Die weiteren Unternehmungen zur Einführung des Christentums, unter Otto dem Großen und Boso berichten um 928 nur noch von der Christanisierung der Wenden an der Elbe - die Region um Hof, bzw. der Uferstreifen an der Saale wird nicht mehr genannt.

Im Jahr 1007 wird das Bistum Bamberg gegründet und die Region um Hof diesem neuen Bistum zugeordnet. Die Pfarrei Hof hatte eine zentrale Stellung im Archidiakonatsbezirk Kronach. In der Stadt gab es neben den beiden Pfarrern ein Männer- und ein Frauenkloster, sowie zahlreiche Kapellen. Beide Klöster haben im weiteren Verlauf auch Einfluss auf die Gemeinden Leupoldsgrün und Lipperts, hatten sie doch meist mehrere Höfe in unserer Gemeinde in ihren Besitz.

Fromme Stiftungen und die Gründung von Bruderschaften zeugen davon, dass man sich sowohl um das eigene Seelenheil, als auch um das Seelenheil seiner Mitmenschen gesorgt hat.

Das Kirchenjahr war geprägt vom christlichen Brauchtum. Wie in vielen anderen Orten, kam es auch in unserer Region zu einer starken zur Schaustellung der Frömmigkeit. Auch bei uns war der Handel mit Ablassbriefen, ja das Geschäft mit dem Glauben weit verbreitet. Die Gläubigen jedoch wünschten sich eine Botschaft, die auf ihre existenziellen Probleme Antwort zu geben versuchte, so dass die Kritik der reformatorischen Prediger auf offene Ohren stießen.

Im Jahr 1529 wurde in Hof die Reformation eingeführt. Die Bewohner der Stadt Hof und der gesamten Region, auch Leupoldsgrün, wurden nun größtenteils Anhänger von Martin Luther.

Es muss jedoch festgehalten werden, die Entscheidung über den rechten Glauben trafen aber nicht die Bürger selbst, sonder ihr Landesherr. Markgraf Georg der Fromme schloss sich der neuen Lehre an und führte - auch aus wirtschaftlichen Gründen - 1528 in der Markgrafschaft die Reformation ein.

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